Sayan Baltra [Charstory]

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Sayan Baltra
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Sayan Baltra [Charstory]

Beitrag von Sayan Baltra »

Es lebte einst eine kleine Familie deren Name nicht genannt werden will in einem kleinen Dorf vor Caladia. Der Vater und die Mutter hatten einen prächtigen Jungen denen sie den Namen Sayan gaben. Der kleine Sayan war so ein schwieriges Kind, das die beiden sich entschlossen kein Zweites mehr zu bekommen. Doch wie das Schicksal es so wollte, wurde Sayans Mutter erneut Schwanger und bekam einen weiteren prächtigen Sohn. Da die Familie sich aber ein zweites Kind aus finanziellen Schwierigkeiten nicht leisten konnte, gingen die Eltern eines Tages in den Wald und trugen den jüngsten Knaben in einem Weidenkörbchen, zugedeckt mit einer Decke. Am Griff war ein Zettel angebracht, auf dem Folgendes stand:
„Wer auch immer diesen Knaben finden möge: Bitte behandelt ihn wie Eueren eigenen!“
Der Satz war sehr sauber und Ordentlich geschrieben.
Als sie mitten im Wald waren setzte die Mutter schweren Herzens den Korb am Wegesrand ab. Ohne darüber nachzudenken ob das Kind gefunden würde oder nicht kehrten sie zurück nach Hause. Das Kind im Korb unter der Decke bemerkte die Stille, bekam Angst und fing an zu schreien doch keiner hörte das Neugeborene.

Einige Jahre zogen ins Land und niemand hörte etwas von dem kleinen Knaben.
Sayan wuchs heran und entwickelte sich zu einem kräftigen jungen Mann. Sein Aussehen war auch nicht zu verachten, lange dunkelbraune Haare gleichfarbige Augen und seine Haut war auch leicht angebräunt. Er war inzwischen zarte
14 Jahre jung und neugierig auf das, was ihn in der weiten Welt erwarten würde.
Sayan hatte nicht die geringste Idee, wie ihm geschehen würde...
Er lernte schnell einige gleichaltrige Männer kennen und freundete sich mit ihnen an. Sie erzählten sich viel und lernen sich gegenseitig immer besser kennen. Doch dann kamen sie auf die Themen Waffen, Krieger und Krieg. Sayan hatte nur alte und harmlose Geschichten von seinen Eltern gehört über tapfere Krieger mit schillernden Rüstungen und Waffen. Aus diesem Grunde war seine Neugier geweckt: Er hatte sich schon immer gewundert welche Aufgaben die in Rüstungen gekleideten Patrouille in seinem Heimatdorfe hatten. Düster erinnerte er sich daran, dass die Alten im Dorfe von vier dunklen Gestalten sprachen alles verwüsteten was ihnen in die Quere kam. Ob die Wachen dort waren um Unruhen bereits im Kerne zu ersticken?

Ein Jahr verging und Sayan feierte seinen 15. Geburtstag. Einige Tage später erreichten schreckliche Nachrichten das Dorf: Die vier Gestalten hatten ein Dorf weiter Westlich fast vollständig verwüstet. Weitere silberne Krieger nahmen Stellung in seinem Heimatdorf und Sayan befragte einen von ihnen über die Geschehnisse im Land. Doch der Krieger scheute sich einem jungen Heranwachsenden zu viel Wissen über die Grausame Welt zu lehren und gab Sayan nur die Auskunft, dass er und die seinigen im Dorfe seien um es vor dem möglicherweise nähernden Gestalten zu schützen. Doch wieso, das erfuhr Sayan noch nicht.
Kaum waren sieben Tage vergangen erwachte das Dorf gegen Mitternacht. Schreie, Knistern von Flammen und Klirren von Metall erfüllten das sonst stille Dorf und eine unmenschliche Hitze breitete sich aus. Sayan kleidete sich an, nahm ein Messer aus der Speisekammer, steckte es sich in den Gürtel und trat vorsichtig ins Freie. Geschockt blickte er sich um:
Fast das gesamte Dorf stand in Flammen; jemand musste Feuer gelegt haben!
Voller Angst und hilflos rannte Sayan durch die Gassen auf der Suche nach seinen Eltern. Was er erlebte war ein regelrechtes Gemetzel! Die Krieger des Dorfes waren anscheinend den Angreifern zahlenmäßig unterlegen.
Plötzlich stolperte Sayan und fiel hinter eine Reihe von Fässern. Gerade im rechten Augenblicke denn ein halbes Dutzend bewaffneter und fremder Männer kamen um die nächste Ecke und traten die am Boden liegenden Körper mit Füßen aus dem Weg. Jetzt erst realisierte Sayan über was oder über wen er da gestolpert war: Seine Eltern lagen blutüberströmt und leblos am Boden. Schockiert versteckte sich Sayan in einer sehr engen Erdhöhle in der wohl einst ein Dachs gehaust haben muss. Er harrte noch zwei Tage und zwei Nächte ohne Nahrung und Wasser aus, bevor ihn der Durst hinaus trieb aus seinem Versteck.
Das gesamte Dorf lag in Trümmern, die letzten Feuer waren verlöscht und es schien niemand überlebt zu haben. Tote Nachbarn und selbst die Krieger in ihren glänzenden Rüstungen lagen verstreut auf der Straße. Er erinnerte sich an den Krieger, der ihm doch erzählt hatte, er und seine Kameraden würden das Dorf beschützen. Und nun waren alle tot, niemanden fand Sayan bei seiner Suche nach Überlebenden. Schließlich stand er in mitten der Trümmer seines Elternhauses als es begann zu regnen. Regentropfen vermischten sich mit Tränen, die langsam über seine Wangen flossen. Doch plötzlich erfüllte etwas anderes sein Herz außer Trauer und Schmerz: Hass macht sich in ihm breit. Nass vor lauter Regen erhob er den Blick zum Himmel, reckte die Faust und schrie:

„WAS HABEN WIR EUCH GETAN? WARUM WIR?“
Er wusste nicht, wie lang er da stand und nur in den grauen Himmel starrte.
Schließlich watete er langsam durch den Matsch, ziellos. Etwas glänzte schwach und Sayan bückte sich.
Einer der Krieger hatte sein Schwert fallen gelassen und nun lag es dort; Schmutzig aber es schien immer noch sehr wertvoll zu sein. Mit aller Kraft hob es Sayan auf und blickte es an. „Wenn ich nun schon allein bin, dann wenigstens mit einer Waffe!“
Er wischte den Matsch grob mit der Hand von der Schneide, steckte es behutsam in seinen Gürtel in dem immer noch das Messer steckte und blickte sich um.
Wohin sollte er nun gehen? Die nächste Siedlung war die Stadt namens Caladia und so ging er los.

Die Sonne stand wieder hoch am Himmel und keine Regenwolke der vergangenen Nacht war noch zu sehen als Sayan durch das Stadttor trat. Caladia war eine große aber gemütliche Stadt mit mehreren Schmieden und anderen Handwerkern.
Die Leute blickten ihn verwirrt und ängstlich an. Erst jetzt bemerkte Sayan, dass seine Kleidung schmutzig und verschlissen war und er ein riesiges schmutziges Schwert mit sich trug.
Doch auf einmal trat ein alter Mann zu ihm, blickte ihn freundlich an und sprach in einem leisen Ton:
„Du bist einer der Überlebenden?“
„D…Der Einzige?“
Der Alte nahm ihm sanft aber mit leichtem Druck am Arm und führte ihn in ein kleines Haus an der Innenseite der Stadtmauer.
„Hast du Hunger? Bist du müde? Hier, leg dich auf das Lager, schlaf erst einmal! Um alles andere kümmere ich mich! Ruh dich aus, mein Junge!“
Seltsamerweise verspürte Sayan keine Furcht die Aufforderungen eines Fremden zu befolgen und legte sich dankbar auf ein Lager aus Stroh. Kaum berührte sein Kopf den Boden war er eingeschlafen.
Als er erwachte, ließ er seine Augen geschlossen und roch nur den Geruch des warmen Strohs unter seinem Körper. Es war still und hell in dem Raum, eine beruhigende Atmosphäre und Sayan musste sich überwinden die Augen zu öffnen.

Es musste bereits der nächste Morgen sein, die Sonne schien durch das winzige Fenster, draußen hörte er alltäglichen Straßenlärm und das sachte „Kling“
der benachbarten Schmiede. Er erhob sich und entdeckte eine Waschschüssel.
Sayan tauchte das Gesicht in das erfrischende Nass, wusch sich und blickte sich dann nach einem Tuch um. Neben seinem Lager stand ein kleiner Tisch und darauf befanden sich ein Hemd, eine Hose und ein Tuch zum Waschen. Gerührt kleidete sich Sayan in die neuen Sachen (sie mussten dem Alten früher gehört haben jedoch waren sie trotz ihres alters noch gut gepflegt und nicht zerrissen) und trat hinaus ins Freie.

Die Sonne strahlte Sayan ins Gesicht als er die kleine Hütte verließ und ins Freie trat. Er blickte sich um und entdeckte den alten Mann auf einer Bank Pfeife rauchend. Als Sayan sich näherte, blickte der Alte ihn an.
„Wo willst du hin, mein Junge?“
Sayan blickte schüchtern und antwortete:
„Ich? Ich weiß nicht?“
Überraschender Weise lächelte ihn der Alte sanft an.
„Nun komm, lass uns zu Mittag essen!“
Sayan trat hinter dem Alten wieder in die Hütte. Er war seltsam, dachte Sayan.
Er sprach sanft und freundlich und doch ließ das Gesagte keinen Widerspruch zu. Sayan setzte sich an den Tisch und starrte auf seine Finger. Der Alte kramte in Schränken und legte schließlich ein recht großes Stück Fleisch und frisches Brot auf den Tisch, dann setzte er sich Sayan gegenüber. Sayan spürte den Blick des Alten und wagte nicht, aufzublicken.
„Weißt du, Junge? Ich habe sehr lange darauf gewartet, dass du kommst! Ja, richtig, ich wusste es. Ich wusste, dass du irgendwann kommst. Und nun bist du da und ich möchte, dass du hier bei mir wohnst und dass du sehr hart trainierst um ein Krieger zu werden. Das ist dein Wunsch, nicht wahr?“
Er konnte nicht anders, Sayan blickte auf und schaute den Alten verwirrt an.
„Aber? Wozu das alles?“
Der Alte blickte ihn erstaunt an.
„Doch nicht so ein helles Köpfchen wie ich dachte, he? Deinem Dorf und dir ist schreckliches passiert. Versuch mir nicht weiß zumachen, du wolltest keine Rache für deinen Verlust! Und da ich weiß wovon ich rede und mir auch sehr viel an deinen Eltern lag wirst du von mir trainiert bist aus dir ein kräftiger Krieger geworden ist! Ja, ich kannte deine Eltern früher sehr, sehr gu, und ich möchte das du sie im Namen Adalons Rechen wirst!“
Erstaunt schaute Sayan ihn an. Was war das nur für ein seltsamer alter Kauz? Und wer war Adalon?
Sayan sprach ihn auf Adalon an. Der Alte staunte nicht schlecht als Sayan auf ihn zu sprechen kam.
„Du weißt nicht wer Adalon ist?!“ antwortete der Alte leicht mürrisch.
„Er ist der Gott der Rechtschaffenheit, er ist der Herr des lichtes! Er kämpft steht’s für das gute und versucht böses aus denjenigen zu treiben die unheil über uns bringen wollen.“
Sayan staunte etwas, aber nun davon über zeugt im Namen Adalons denjenigen im kampfe beizustehen die von dem Bösen angegriffen wurden.
Sayan trainierte, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre zogen ins Land. Sayan trainierte den Umgang mit Schwertern, Lanzen, Einhändern, Zweihändern, Bogen und Armbrüsten. Und reiten lernte er auch. Aus dem schwächlichen Jungen wuchs ein stattlicher junger Mann heran.

Im laufe der Zeit erfuhr Sayan immer mehr über den Gott Adalon und wurde immer mehr davon überzeugt für ihn und mit ihm zu Kämpfen, und wenn es sein muss bis in den Tot.
Eines Tages trainierte Sayan auf den Feldern vor den Stadttoren während der Alte zu Hause geblieben war. Er sah vier dunkel gekleidete Gestalten durch das Tor gehen, doch dachte sich nichts dabei?
Keine zwei Stunden später ging er zurück zu der kleinen aber gemütlichen Hütte des Alten. Doch was ihn erwartete war alles andere als gemütlich. Die Tür war eingetreten, Blut war auf dem Steinboden zu sehen und die Hütte, ehemals sehr ordentlich und rein glich nun einem Schlachtfeld. Bestürzt blieb Sayan in der Türe stehen und ließ vor Schreck sein Schwert fallen. Hinter sich hörte er Rufe und die Frau des benachbarten Schmiedes rannte auf ihn zu.
„Junger Sayan, junger Sayan, euer Herr wurde überfallen! Er liegt im Hause des Heilers! Eilt zu ihm, schnell!“ Sie packte Sayan am Arm und er ergriff nur schnell sein Schwert und rannte hinter der Frau her. Straßen entlang und um Ecken bis die schwer Atmend vor einer Türe stehen blieb.
„Hier verlasse ich euch nun, junger Sayan“ Sagte sie und stürzte davon. Ängstlich trat er durch die Türe und fand einen alten Heiler an einem Tisch sitzen.
Der Mann war über Schriften gebeugt und wirkte konzentriert. Er blickte jedoch auf als Sayan durch die Türe trat.
„Sucht Ihr Euren Meister, junger Mann?“
„Ja, wo ist er?“
Der Heiler winkte ihn durch eine weitere Türe in einen Raum, in dem mehrere Betten standen und in einem von ihnen lag der Alte und schaute Sayan erfreut an. Er wirkte schwach und hatte eine Wunde an der Seite.
„Was ist euch geschehen?“ Sayan war geschockt und verwirrt zu gleich und der Alte erzählte ihm, was passiert war. Vier finstere Gestalten traten ohne Vorwarnung die Türe ein, zwei hielten ihn zwischen sich fest. Sie verlangten Gold und Waffen doch war alles sehr gut versteckt, was der Alte besaß und so log er die Gestalten an, er habe kein Gold. Erzürnt schlugen die Männer auf ihn ein, traten ihm in die Seiten und ließen ihn schließlich verletzt in der Hütte liegen. Der Alte war bewusstlos gewesen und sagte, er hätte von seinem Nachbarn, dem Schmied erzählt bekommen, die Männer seien schnellstens aus der Stadt verschwunden und er habe den Alten bewusstlos gefunden und den Heiler gerufen.
Auf einmal schweifte Sayan in Gedanken ab: Das waren doch nicht die vier die das Dorf verwüstet haben?
Sayan hielt die Hand des Alten. Adalon sei dank war ihm nichts Schlimmeres passiert.
Der Alte erzählte Sayan in leisem Ton, wo das Versteck genau war, in dem Gold und einige Waffen verborgen waren.
„Es war mir eine große Freude, dich zu kennen und zu trainieren, mein Junge.
Tu, wofür du solange gearbeitet hast und sei erfolgreich! Ich werde nicht mehr lange für dich da sein können!“
„Was sagt Ihr da? Ihr werdet gesund!“
Doch der Alte lächelte ihn nur sanft an und schloss die Augen. Ruhig schlief er ein und für Sayan gab es nun nichts zu tun, außer dem Heben und Senken der Brust des Alten zuzusehen.
Irgendwann schickte ihn der Heiler heim, er möge doch ruhen und am nächsten Morgen wiederkommen.
Sayan schlief sehr unruhig diese Nacht und erwachte plötzlich, gegen Mitternacht aus einem Albtraum. Doch er stand erst nach Sonnenaufgang auf und ging zum Hause des Heilers.
Er fand den Alten schwer atmend in seinem Bette. Er erwachte nicht, als Sayan ihn ansprach. Doch diesmal würde Sayan warten, bis er aufwachte. Stunden saß er am Krankenbett und der Alte öffnete irgendwann die Augen und erblickte ihn. Er versuchte zu lächeln.
„Du bist ja hier! Ja, ich wusste es, ein verdammt lieber Junge bist du! Und ich möchte, dass du wohl lebst! Ich möchte nicht, dass du zulange dem vergangenem hinterher weinst!“
Dann schloss er wieder die Augen und sein Atem wurde immer leiser, schwächer und schließlich stand er still. Der Alte war gestorben und Sayan konnte nichts tun, außer dessen Hand zu halten, die immer kühler wurde.
Der Heiler brachte ihn nach Hause und Sayan starrte auf den Schrank. Dort, unter der Bodenplatte lag ein recht tiefes Loch. Darin befanden sich einige Säckchen Gold und die Waffen, die Sayan schon früher zum trainieren benutzt hatte aber nie gewusst hatte wo sie in der Zwischenzeit waren. Und dort lag ein Abschiedsbrief des Alten, in dem er Sayan dankte, dass er die letzten Jahre mit ihm verbracht hat und ihm verriet, dass die Männer, die damals Sayans Dorf niedergebrannt hatten immer noch auf freiem Fuße waren und dass Männer auf der Suche nach dem Alten waren, die glaubten, er schulde ihnen etwas, was jedoch nicht stimme, wie der Alte Sayan versicherte.
Sayan packte eine Tasche, bereit zum Aufbruch. Er ging hinaus, blickte in den Himmel und sprach sehr leise:
„Ich werde euch finden! Ich werde euch finden und euch bezahlen lassen für all das, was mir genommen wurde! Ihr könnt mir nicht entkommen! Ich werde euch bestrafen und wenn es das letzte ist, was ich tue!“
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